Globalisierung und ich
Lisa Winkelbauer
Ein Jahr meines Lebens- es vergeht nicht ein Tag der nicht
von der Globalisierung beeinflusst wurde
Ein Jahr, vier Jahreszeiten, 12 Monate und 365 Tage von
denen immer ein Teil mit Globalisierung in Verbindung gebracht werden kann.
Jänner- Neujahrsmorgen- der Tag beginnt normalerweise mit einem
besonderen Frühstück: es gibt Lachs mit Zitrone und Dillsenf, dazu Sekt,
Orangensaft und Kaffee.
Nahezu
kein Bestandteil dieses Frühstücks wäre für mich erhältlich, gäbe es die
Globalisierung nicht. Der Lachs würde gegessen werden, wo er gefangen wurde.
Gleiches gilt für Zitrone, Orangen und Kaffee. Aber ohne dieses Frühstück,
würde mir etwas fehlen, denn ich bin es so gewohnt. Ohne mir den Kopf zu
zerbrechen, dass dieses Frühstück noch vor 50 Jahren in Österreich für normale
Bürger unmöglich gewesen wäre, genoss ich es Jahr für Jahr.
Nach dem Frühstück putze ich mir die Zähne. Die elektrische Zahnbürste
erleichtert die Aufgabe während ich noch immer nicht komplett wach bin. Danach
gehe ich in mein Zimmer und suche aus meinem Kasten das Gewand, dass ich an dem
Tag anziehen möchte.
Der
Kasten hat seinen weiten Weg aus Schweden nach Österreich hinter sich gebracht.
Das Holz stammt womöglich aus illegalen Waldrodungen in Russland, wodurch der
Preis den ich dafür gezahlt habe erklärt wäre. Das Etikett meiner Hose erinnert
mich täglich- Made in China. Billige Arbeitskräfte haben unter Zeitdruck und
schlechten Bedingungen meine Hose genäht, die vielleicht gefärbt wurde von ungeschützten
Arbeitern die mit bloßen Händen mit Chemikalien hantieren. Die Globalisierung
macht das möglich. Ich habe in meinem Kasten eine große Auswahl an
Kleidungsstücken, dafür werden an anderen Orten der Welt die Menschen
ausgebeutet. Globalisierung hat also auch negative Seiten. Diese sind nur für
uns oft nicht sichtbar.
Der Tag geht zu Ende, die Ferien auch. Die Schule beginnt
und ich entscheide mich am Morgen für meine Converse. Ich nehme eine meiner
Handtaschen die mit allen möglichen Schulutensilien gefüllt ist und mache mich
auf den Weg. Ich bringe noch meine kleine Schwester in die Schule und ziehe
ihre Rollschultasche, damit sie mit ihrem Roller fahren kann.
Globalisierung
ermöglicht mir eine große Auswahl da sehr viel Angebot, Konkurrenz bzw. Wettkampf
vorhanden ist und daher Produkte billiger werden. So kann ich mehrere Taschen,
mehrere Paar Schuhe usw. besitzen, ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen. Meine
kleine Schwester besitzt dank der Globalisierung einen Roller, der nicht in
Österreich hergestellt wurde, dafür aber leistbar war, auch ihre Schultasche
wurde nicht in Österreich produziert.
Zwei Wochen darauf halte ich ein Referat, das noch
vorbereitet werden muss. Ich verwende als Medium eine PowerPoint Präsentation.
Das Thema sind Osterbräuche der ganzen Welt. Mein Laptop und das schnelle W-LAN
ist bei der Suche im Internet nach Antworten auf Wikipedia sehr hilfreich. Nach
einigen Stunden habe ich die Präsentation fertig und speichere sie auf meinem
USB Stick.
Alle
verwendeten Hilfsmittel habe ich der Globalisierung zu verdanken, denn gäbe es
die nicht, so könnte ich keine ausländischen Seiten aufrufen um Informationen
zu erhalten, und der Laptop samt USB Stick wären vielleicht nicht so
fortschrittlich entwickelt wie sie das jetzt sind.
Endlich ist es soweit- Semesterferien. Meine Eltern haben
dieses Jahr ein Appartment in Südtirol- Italien gemietet. Dort werden wir eine
Woche verbringen. Das Auto wird beladen, die Dachbox mit Ski und Snowboard
gefüllt und die Reise geht los. Fast. Zuerst muss noch getankt werden. Wieder
60 € weg, das freut die Ölindustrie. Während der Fahrt spielt es im Radio neue
und alte Lieder, es muss eben etwas für meine Eltern und uns dabei sein.
Das
Mieten eines Apartments und Reisen in ein anderes Land wäre ohne Globalisierung
nicht so leicht. Durch verschiedene Bündnisse, in diesem Fall die EU, kann ich
ohne Bedenken und ohne Pass nach Italien reisen und dort meinen Skiurlaub
verbringen, was sonst "nur" in Österreich ohne Probleme gehen würde. Das
Autofahren an sich ist nur durch importiertes Öl möglich, da es in Österreich
kaum natürlich vorkommt. Schlecht sieht es da nur aus, wenn wegen Sanktionen
der Import von Öl aus Russland verweigert wird und so die Preise steigen. Auch
das Hören von englischer Musik ist ein Zeichen der Globalisierung, wie wenn
nicht durch Handelsbündnisse könnten die Lieder so einfach in unseren Radios
gespielt werden?
Die Schule geht weiter und ich melde mich für die Unis an,
die mich interessieren. Medizin läge auch in meinem Interesse, aber ich möchte
mir den Stress und die schlechten Chancen nicht antun. Ich frage mich ob ich
auch ein Auslandssemester machen könnte und erinnere mich an die guten
Erfahrungen die ich bereits gemacht habe zurück. In Gedanken überlege ich, wo
ich gerne einmal arbeiten und wohnen möchte, mir stehen viele Möglichkeiten
offen.
Nicht
nur Vorteile sind mit Globalisierung verbunden. Man hat als einzelner eine viel
größere Konkurrenz, nicht nur am Arbeitsmarkt, sondern auch schon bei der Wahl
einer Ausbildung. In Europa kann man studieren und leben wo man will, und das
ohne große Hindernisse. Das führt dazu, dass sich viele dazu entscheiden in
Österreich zu studieren- eine gute Ausbildung zum kleinen Preis. Mag harsch
klingen, entspricht aber der Wahrheit, wenn man England oder die USA
betrachtet. Aber Globalisierung öffnet mir viele Chancen, denn ich kann
zumindest in Europa wohnen arbeiten und reisen wohin ich möchte.
Endlich sind die Sommerferien da. Ich bin froh, dass wir
dieses Jahr nach Kroatien fahren und uns auch Sardinien ansehen. Da wir schon
sehr früh gebucht haben, konnten wir auch richtige Schnäppchen ergattern.
Im
Bezug auf Reisen ist Globalisierung ein Segen und Fluch zugleich. Denn während
es einem erleichtert, die ganze Welt zu sehen(auch durch Konkurrenz und billige
Preise), leiden viele Ortschaften am Massentourismus, vor allem aber die Umwelt
an Treibhausgasen die durch An-und Abreise freigesetzt werden.
Der Sommer ist schnell vergangen und ich bekomme zu meinem
Geburtstag ein neues Handy. Zur Feier gehen wir griechisch Essen.
Beides
wäre ohne Globalisierung nicht oder schwerer möglich. Würden nämlich alle Teile
die für ein Handy gebraucht werden in Österreich hergestellt werden, wäre ein
Handy, wenn vorhanden, ein Luxusgut. Denn wo in Österreich kann man schon
Rohstoffe dafür in ausreichendem Maß abbauen? Auch bereichert Globalisierung
die Kultur eines Landes, Sprache, Religion Küche und vieles mehr.
Auch der Herbst verging wie im Flug. Zu Weihnachten bin ich
froh viele nette Geschenke unter meinem Baum zu finden. Aber noch viel mehr
diese Zeit mit meiner Familie verbringen zu können- Kroaten und Österreichern.
Auch Sylvester wird gemeinsam gefeiert und das Jahr endet wie es begonnen hat,
mit einem Glas Sekt.
Zusammen gefasst ermöglicht Globalisierung eine größere Variabilität
und Verfügbarkeit an Waren, Dienstleistunden und Möglichkeiten. Das Reisen ist
erleichtert, egal zu welchem Zweck. Die Wissenschaft hat sich viel besser
Entwickelt durch internationalen Wettkampf aber auch Zusammenarbeit. Natürlich
bringt Globalisierung aber auch Nachteile, und diese sind schwerwiegend. Die
Umwelt wird belastet, die Menschen ausgebeutet und Geld regiert die Welt. Durch
die große Diversität an Menschen an einem Ort fühlen sich vermehrt Personen
vernachlässigt, oder finden sich in Streits wieder. Extreme Ausmaße erreichen
diese mit Terrorismus und ähnlichem und sind täglich in den Nachrichten
vertreten.
Eine Welt ohne Globalisierung würde komplett anders
aussehen, die Unterschiede kann ich mir nicht ausmalen. Sie ist auch nicht mehr
denkbar, denn dafür müsste sich die komplette Weltanschauung aller Reicher und
Mächtiger ändern. Es gäbe wohl keine Arbeitslosigkeit mehr, weil es viel mehr
Aufgaben zu bewältigen gäbe, die Bezahlung müsste gleichmäßiger bezahlt werden
und ein sehr gutes System zur Organisation wäre von nöten. Ich würde nach wie
vor in die Schule gehen, aber vermutlich viel früher einen speziellen Beruf
erlernen um der Gesellschaft helfen zu können. Die Auswahl und Verfügbarkeit
von Gütern wäre eingeschränkt, aber vorhanden, Reise nur innerhalb des Landes
möglich ohne großer Umstände. Deshalb denke ich, dass Globalisierung etwas Gutes
wäre, würde man auf die Grundwerte des Menschen nicht vergessen und sich
rücksichtslos verhalten.
Selbstbewertung
Beurteilungskriterium
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Abstufungen
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Auseinandersetzung mit den Fragen
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Differenzierte Betrachtung des Themas
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sehr ausführlich
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ausführlich
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ausreichend
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minimalistisch
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zu wenig
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Nennung und Analyse von Beispielen
|
sehr ausführlich
|
ausführlich
|
ausreichend
|
minimalistisch
|
zu wenig
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Für mich war das Bearbeiten dieses Auftrages eine größere
Herausforderung als Anfangs gedacht, da das Eingehen auf die Fragen sich
schwieriger gestaltet hat als Erwartet. Ich habe deshalb auch viele Gedanken
und Ideen hineingesteckt und versucht so viele Beispiele wie möglich zu finden
und auch gut zu begründen. Insgesamt finde ich, habe ich den Auftrag
ausführlich und mit vielen Überlegungen bearbeitet.
Liebe Lisa!
AntwortenLöschenDein Artikel gefällt mir wirklich sehr und behandelt im Großen und Ganzen die gestellten Aufgabenstellungen. Besonders der Einstieg hat mir goutiert, weswegen ich auch deinen Blog nun hier kommentiere. Lustig ist, dass es auch bei uns Lachs am Neujahrsmorgen gibt, der aber meistens (wie alles andere) über bleibt, da wir alle noch voll sind vom Raclette am Sylvesterabend :).
In deinem Artikel bringst du weiters sehr interessante Aspekte ein und man merkt wirklich, dass dir das Thema nicht egal, sondern großes Anliegen ist! Die kurzen Erklärungen sind gut und prägnant formuliert, jedoch leidet der Tiefgang etwas darunter, was aber kein Problem ist, da jeder weiß was gemeint ist. Abgegangen ist mir persönlich aber eine breitere kritische Beleuchtung des Ganzen, im gleichen Ausmaß wie du die Globalisierung gelobt hast. Genau, besonders gut gefallen hat mir noch - bevor ich es vergesse - der inhaltliche und sozusagen ersichtliche Aufbau des Artikels in forma eines Jahresablaufes. Danke für die interessanten Aspekte, lg. Flo
Liebe Lisa,
AntwortenLöschenIch finde, du bist den Arbeitsauftrag sehr kreativ angegangen und hast sehr ausführlich gearbeitet. Du bist auf viele wichtige Aspekte der Globalisierung in unserem Alltag eingegangen und man kann sehen, dass du dich auch schon kritisch damit auseinandergesetzt hast und nicht nur alles so hinnimmst, "wie es halt ist". Aber das hab ich eh nicht angenommen ;-)! Super gemacht!
Lieber Flo, Kommentar ok!