Raumplanung und Bildung - Tanja
- Montessori-Gesamtschule Potsdam (Reinhard kahl)
Link zur Schulhomepage: http://www.potsdam-montessori.de/home.html
Kommentar zum Video:
In dem Video wird die Montessori
Gesamtschule Potsdam vorgestellt. Diese ist auch wie der neue Bildungscampus
Sonnwendviertel ganz anders, als eine
herkömmliche Schule. Die Räumlichkeiten ähneln zwar sehr einer normalen
Schule, allerdings ist die Unterrichtsgestaltung ebenso wie bei dem
Bildungscampus sehr frei und offen. Die Schüler sind von 7-14 Jahre alt, und
auch hier wird der Unterricht teilweiße Schulstufenübergreifend stattgefunden,
so helfen beispielsweiße ältere Schüler den jüngeren beim Lernen. Zudem gibt es
keine gewöhnlichen Unterrichtzeiten, es wird sehr viel auf Eigenständigkeit
gesetzt und die Kinder können sich individuell entwickeln. Die Schulleiterin
meint, dass es wichtig ist, die Kreativität zu fördern und jeder Schüler auf
seinem eigenen Niveau lernen soll. Die älteren Schüler haben einmal monatlich
ein einwöchiges Projekt, bei denen sie draußen arbeiten und praktisch etwas
über die Umwelt lernen indem sie zum Beispiel Beete setzen. Aus dem Video kommt
heraus, dass es in dieser Schule gar keinen normalen Regelunterricht gibt und
die Kinder das lernen können, was sie möchten. Sogar der Mathematikunterricht
wird praktisch erarbeitet. In dem Video
wird auch gesagt, dass Eltern die zum Tag der offenen Tür kommen, vergeblich
nach gewöhnlichen Unterricht suchen und die Lehrer ihnen dann sagen, dass das
was die Schüler machen Unterricht ist und dass die guten Leistungen daher
kommen. Außerdem gewann sie den Brandenburger Wettbewerb „Innovative Schulen“.
Wie auch bei dem Bildungscampus Sonnwendviertel, gibt es hier meiner Meinung
nach Vor- und Nachteile. Diese Schule hat aber alles schon gut im Griff, daher
sehe ich die Nachteile hier eher in der Zukunft der Kinder bzw. an den
zukünftigen Schulweg, nach Besuch dieser Schule.
Beurteilung „Bildungscampus Sonnwendviertel“
Nachdem ich mir das Video, die
Bilder und die zwei Artikel zum neuen Bildungscampus Sonnwendviertel angesehen
habe, kann ich mir schon einiges darunter vorstellen. Allerdings muss ich
sagen, dass ich mir nicht wirklich zu 100% vorstellen kann, wie genau das dort
funktioniert, aber das wissen ja laut einem Artikel die Lehrerinnen auch noch
nicht so recht. Natürlich weißt das neue Prinzip, welches sowohl auf
pädagogischen als auch räumlichen Neuheiten basiert, viele Vor- und Nachteile
auf, auf die ich genauer eingehen möchte.
Nachteile:
Meiner Meinung nach, weißt der
neue Bildungscampus viele Nachteile auf. Als erstes würde ich es nicht gerade
begrüßen, wenn mein Kind im Kindergartenalter schon alleine durch das ganze
Schulhaus laufen darf, wie es in dem Artikel „Bildungscampus Hauptbahnhof:
Schule macht Schule“ gesagt wird. Ich bin mir zwar sicher, dass die Schule ein
sicherer Ort ist, allerdings denke ich, dass 3-5 Jährige Kinder noch zu klein
sind, um alleine durch solch einen großen Komplex zu laufen und die
Aufsichtsperson kann sich somit auch nicht um alle Kinder kümmern. Der nächste
Punkt ist, dass die neuen „Klassenräume“ wie auch eine Lehrerin in einen der
Artikel sagte, nicht wirklich für normalen Unterricht geeignet sind. Und
Unterricht, der ausschließlich aus Freiarbeiten besteht, ist auch nicht immer
von Vorteil: Sicher sollen Kinder lernen, sich eigenständig etwas anzueignen,
allerdings ist es meiner Meinung nach genauso wichtig, dass sie eine gewisse
Struktur haben und auch normalen Unterricht haben. Denn durch die ganzen
Freiarbeiten könnte grad von jüngeren Schülern vieles falsch verstanden werden,
und die Lehrerin kann auch nicht gleichzeitig für alle Schüler da sein um jeden
einzeln etwas zu erklären. Womit wird schon beim nächsten Punkt wären: Für mich
klingt es so, als verlange dieses System viel mehr Betreuungspersonal und
Lehrpersonal, zum einen, da sich die Schüler/Kindergartenkinder ja zumindest in
den Pausen durchs ganze Schulhaus bewegen können und auch durch die Gestaltung
des Unterrichtes mehr Lehrpersonen gefordert werden. Vor allem, da wir ja von
Kindern im Alter von 0-14 reden. Natürlich sollten Kinder zur Selbstständigkeit
erzogen werden, allerdings sollte dies langsam geschehen und nicht von einen
tag auf den anderen. Außerdem gibt s ja verschiedene Typen von Schülern,
wissbegierige Kinder werden in diesem System sicher einen Vorteil haben. Aber
was ist mit den Schülern, die Struktur brauchen und von alleine nichts machen?
Bleiben diese dann auf der Strecke? Der letzte Nachteil, auf den ich eingehen
möchte, ist die Frage, was mit den Schülern passiert, wenn sie nach bis zu 14
Jahren dieses Konstrukt verlassen und „auf einmal“ in eine „normale“ Schule
gehen müssen? Werden sie sich in den Standardschulen mit den „Normklassen“,
„Normgängen“, „Normtafeln“ und vor allem den „Normunterricht“ überhaupt
zurechtfinden können?
Vorteile:
Natürlich gibt es auch einige
Vorteile des neuen Campus. Diese sehe ich vor allem in der Raumgestaltung (vielleicht abgesehen von den
Klassenräumen), weniger in der Art, wie die Kinder unterrichtet werden. Frische
Luft ist ja bekanntlich immer gut für Geist und Körper, dass sich die Kinder
viel im freien Befinden können und es auch Freiluftklassen gibt, sehe ich als
deutlichen Vorteil gegenüber anderen Schulen. Bei uns in der Schule wünschen
sich die Schüler oft, dass der Unterricht draußen stattfinden könnte
(vorausgesetzt es ist schönes und warmes Wetter). Dies ist allerdings kaum
möglich, da wir keine passenden „Räumlichkeiten“ dafür haben. Außerdem können
die Unterstufenschüler nur in der 15-minütigen Hofpause ins Freie gehen, was
auch nicht sehr lang ist. Auch die gewohnte Umgebung ist ein Vorteil, da man
sich ja in einem gewohnten Umfeld wohler fühlt und somit sicher auch leichter
lernen kann. Auch die sogenannten Nester, als Rückzugsort für die Schüler finde
ich eine gute Idee um sich zu entspannen und auch etwas auszuruhen. Zudem finde
ich es gut, dass verschiedene Klassen zusammenarbeiten können, somit ist man
nicht immer nur mit seinen Klassenkameraden zusammen und es kommt auch nicht so
stark zu unterschiedlichen Entwicklungen der verschiedenen Klassen. Wie auch
schon in den Nachteilen erwähnt, bietet das System für wissbegierige Schüler
sicher die Möglichkeit, sich besser zu entfalten und weiterzuentwickeln.
Fazit:
Im Großen und Ganzen würde ich
sagen, dass die Idee des Bildungscampus gut gemeint war, allerdings bin ich mir
nicht so sicher, ob die Umsetzung genauso gut funktioniert. Meiner Meinung nach
wurde in diesem Fall schon zu sehr auf die Räumlichkeiten geschaut und somit
auch darauf unbedingt etwas Neues entwickeln zu können. Ich denke, dass es vor
allem in den ersten paar Jahren des Bestehens zu Schwierigkeiten und
Unklarheiten kommen wird und sich erst später einpendeln wird.
Persönliche Auseinandersetzung Schule
Ich denke, dass mir die Schule
vor allem in den ersten 8 Jahren sehr viel ermöglicht hat. Ich war in einer
Ganztagesvolksschule, die sowohl normalen Unterricht hatte, als auch viele
Themenprojekte und Ausflüge. Ich bin immer gerne in die Schule gegangen und
hatte sehr liebe Lehrerinnen. Das Gymnasium war natürlich eine Umstellung für
mich, zum ersten Mal musste ich Hausaufgaben machen und hatte nur noch bis
Mittag Schule. Allerdings ist mir diese Umstellung ziemlich leicht gefallen und
ich habe mich auch schon nach einigen Tagen in der Schule, die am Tag der
offenen Tür für mich noch ein „Labyrinth“ war, ziemlich schnell zurecht
gefunden. In der Oberstufe wurden die Projekte und Exkursionen immer seltener,
was ich ziemlich schade finde, da man zumindest zum Teil mit Praxisbezug lernen
sollte. In der Schule habe ich mir Grundwissen und viel Allgemeinwissen
angeeignet, aber auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder respektvolles Umgehen miteinander habe ich in
der Schule gelernt. Welche räumlichen Möglichkeiten ich nicht hab bzw. hatte,
die ich gern gehabt hätte sind vor allem Freiluftklassen, da ich denke, dass
man draußen viel lieber lernt als immer in einen geschlossenen Raum. Auch gerne
hätte ich in der Unterstufe die Holfanlagen für die Pausen genützt, was damals
aber noch gar nicht möglich war. Außerdem fehlen in unserer Schule Rückzugsorte
bzw. Freizeiträume, die man zum Beispiel in den Freistunden nutzen kann.
Wenn ich Schule neu gestalten
bzw. ändern könnte, würde ich wahrscheinlich den normalen Unterricht
beibehalten, allerdings auch mehr Projekte und praktische Stunden einbauen um
eine Abwechslung zur Theorie zu haben und sich einige Dinge auch selbst
erarbeiten zu können. Außerdem würde ich mindestens eine längere Pause
einführen, etwa für eine halbe Stunde um sich zwischen dem Unterricht auch mal
etwas länger entspannen zu können. Vor allem in
der Oberstufe wäre es mir wichtig, dass Individualität gefördert wird
und dass es vielleicht ein System gibt, in dem man sich wie zum Beispiel in
Amerika die Fächer selber aussuchen kann, um so mehr Fächer zu haben, die einen
interessieren und Fächer, von denen man genau weiß, dass man sie nie wieder in
seiner Zukunft brauchen wird nicht , nicht besuchen muss. Was die
Raumgestaltung betrifft, wären, wie schon erwähnt, mehr Freizeit- bzw.
Rückzugsräume und Freiluftklassen eine gute Idee. Außerdem sollten die Klassen
größer sein um diese durch z.B.: Couches schöner gestalten zu können.
Selbstbeurteilung:
1. Beurteilungsraster
Video und Kommentar: Sehr ausführlich
Beurteilung Projekt Bildungscampus: Sehr ausführlich
Persönliche Auseinandersetzung Schule: Sehr Ausführlich
2. Persönlicher Kommentar:
Ich habe diesen Arbeitsauftrag gewählt, da ich das Projekt Bildungscampus Sonnwendviertel sehr interessant fand und sehen wollte, welche Vor- und Nachteile es gegenüber anderen Schulen gibt. Ich fand es sehr interessant, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Liebe Tanja,
AntwortenLöschenIch finde auch, dass du sehr ausführlich gearbeitet hast und man merkt, dass dich die Bearbeitung auch interessiert hat. Du hast sehr in die Tiefe gegangen und hast viele wichtige Aspekte gut analysiert. Besonders interessant zu lesen für mich war der Teil über deine persönliche Schullaufbahn. Super gemacht!