Montag, 30. März 2015

Raumplanung und Bildung - Tanja 


-  Montessori-Gesamtschule Potsdam (Reinhard kahl)


Kommentar zum Video:


In dem Video wird die Montessori Gesamtschule Potsdam vorgestellt. Diese ist auch wie der neue Bildungscampus Sonnwendviertel ganz anders, als eine  herkömmliche Schule. Die Räumlichkeiten ähneln zwar sehr einer normalen Schule, allerdings ist die Unterrichtsgestaltung ebenso wie bei dem Bildungscampus sehr frei und offen. Die Schüler sind von 7-14 Jahre alt, und auch hier wird der Unterricht teilweiße Schulstufenübergreifend stattgefunden, so helfen beispielsweiße ältere Schüler den jüngeren beim Lernen. Zudem gibt es keine gewöhnlichen Unterrichtzeiten, es wird sehr viel auf Eigenständigkeit gesetzt und die Kinder können sich individuell entwickeln. Die Schulleiterin meint, dass es wichtig ist, die Kreativität zu fördern und jeder Schüler auf seinem eigenen Niveau lernen soll. Die älteren Schüler haben einmal monatlich ein einwöchiges Projekt, bei denen sie draußen arbeiten und praktisch etwas über die Umwelt lernen indem sie zum Beispiel Beete setzen. Aus dem Video kommt heraus, dass es in dieser Schule gar keinen normalen Regelunterricht gibt und die Kinder das lernen können, was sie möchten. Sogar der Mathematikunterricht wird praktisch erarbeitet.  In dem Video wird auch gesagt, dass Eltern die zum Tag der offenen Tür kommen, vergeblich nach gewöhnlichen Unterricht suchen und die Lehrer ihnen dann sagen, dass das was die Schüler machen Unterricht ist und dass die guten Leistungen daher kommen. Außerdem gewann sie den Brandenburger Wettbewerb „Innovative Schulen“. Wie auch bei dem Bildungscampus Sonnwendviertel, gibt es hier meiner Meinung nach Vor- und Nachteile. Diese Schule hat aber alles schon gut im Griff, daher sehe ich die Nachteile hier eher in der Zukunft der Kinder bzw. an den zukünftigen Schulweg, nach Besuch dieser Schule.


 Beurteilung  „Bildungscampus Sonnwendviertel“


Nachdem ich mir das Video, die Bilder und die zwei Artikel zum neuen Bildungscampus Sonnwendviertel angesehen habe, kann ich mir schon einiges darunter vorstellen. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir nicht wirklich zu 100% vorstellen kann, wie genau das dort funktioniert, aber das wissen ja laut einem Artikel die Lehrerinnen auch noch nicht so recht. Natürlich weißt das neue Prinzip, welches sowohl auf pädagogischen als auch räumlichen Neuheiten basiert, viele Vor- und Nachteile auf, auf die ich genauer eingehen möchte.


 Nachteile:


Meiner Meinung nach, weißt der neue Bildungscampus viele Nachteile auf. Als erstes würde ich es nicht gerade begrüßen, wenn mein Kind im Kindergartenalter schon alleine durch das ganze Schulhaus laufen darf, wie es in dem Artikel „Bildungscampus Hauptbahnhof: Schule macht Schule“ gesagt wird. Ich bin mir zwar sicher, dass die Schule ein sicherer Ort ist, allerdings denke ich, dass 3-5 Jährige Kinder noch zu klein sind, um alleine durch solch einen großen Komplex zu laufen und die Aufsichtsperson kann sich somit auch nicht um alle Kinder kümmern. Der nächste Punkt ist, dass die neuen „Klassenräume“ wie auch eine Lehrerin in einen der Artikel sagte, nicht wirklich für normalen Unterricht geeignet sind. Und Unterricht, der ausschließlich aus Freiarbeiten besteht, ist auch nicht immer von Vorteil: Sicher sollen Kinder lernen, sich eigenständig etwas anzueignen, allerdings ist es meiner Meinung nach genauso wichtig, dass sie eine gewisse Struktur haben und auch normalen Unterricht haben. Denn durch die ganzen Freiarbeiten könnte grad von jüngeren Schülern vieles falsch verstanden werden, und die Lehrerin kann auch nicht gleichzeitig für alle Schüler da sein um jeden einzeln etwas zu erklären. Womit wird schon beim nächsten Punkt wären: Für mich klingt es so, als verlange dieses System viel mehr Betreuungspersonal und Lehrpersonal, zum einen, da sich die Schüler/Kindergartenkinder ja zumindest in den Pausen durchs ganze Schulhaus bewegen können und auch durch die Gestaltung des Unterrichtes mehr Lehrpersonen gefordert werden. Vor allem, da wir ja von Kindern im Alter von 0-14 reden. Natürlich sollten Kinder zur Selbstständigkeit erzogen werden, allerdings sollte dies langsam geschehen und nicht von einen tag auf den anderen. Außerdem gibt s ja verschiedene Typen von Schülern, wissbegierige Kinder werden in diesem System sicher einen Vorteil haben. Aber was ist mit den Schülern, die Struktur brauchen und von alleine nichts machen? Bleiben diese dann auf der Strecke? Der letzte Nachteil, auf den ich eingehen möchte, ist die Frage, was mit den Schülern passiert, wenn sie nach bis zu 14 Jahren dieses Konstrukt verlassen und „auf einmal“ in eine „normale“ Schule gehen müssen? Werden sie sich in den Standardschulen mit den „Normklassen“, „Normgängen“, „Normtafeln“ und vor allem den „Normunterricht“ überhaupt zurechtfinden können?

 Vorteile:


Natürlich gibt es auch einige Vorteile des neuen Campus. Diese sehe ich vor allem in der  Raumgestaltung (vielleicht abgesehen von den Klassenräumen), weniger in der Art, wie die Kinder unterrichtet werden. Frische Luft ist ja bekanntlich immer gut für Geist und Körper, dass sich die Kinder viel im freien Befinden können und es auch Freiluftklassen gibt, sehe ich als deutlichen Vorteil gegenüber anderen Schulen. Bei uns in der Schule wünschen sich die Schüler oft, dass der Unterricht draußen stattfinden könnte (vorausgesetzt es ist schönes und warmes Wetter). Dies ist allerdings kaum möglich, da wir keine passenden „Räumlichkeiten“ dafür haben. Außerdem können die Unterstufenschüler nur in der 15-minütigen Hofpause ins Freie gehen, was auch nicht sehr lang ist. Auch die gewohnte Umgebung ist ein Vorteil, da man sich ja in einem gewohnten Umfeld wohler fühlt und somit sicher auch leichter lernen kann. Auch die sogenannten Nester, als Rückzugsort für die Schüler finde ich eine gute Idee um sich zu entspannen und auch etwas auszuruhen. Zudem finde ich es gut, dass verschiedene Klassen zusammenarbeiten können, somit ist man nicht immer nur mit seinen Klassenkameraden zusammen und es kommt auch nicht so stark zu unterschiedlichen Entwicklungen der verschiedenen Klassen. Wie auch schon in den Nachteilen erwähnt, bietet das System für wissbegierige Schüler sicher die Möglichkeit, sich besser zu entfalten und weiterzuentwickeln.

Fazit:


Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass die Idee des Bildungscampus gut gemeint war, allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob die Umsetzung genauso gut funktioniert. Meiner Meinung nach wurde in diesem Fall schon zu sehr auf die Räumlichkeiten geschaut und somit auch darauf unbedingt etwas Neues entwickeln zu können. Ich denke, dass es vor allem in den ersten paar Jahren des Bestehens zu Schwierigkeiten und Unklarheiten kommen wird und sich erst später einpendeln wird.



Persönliche Auseinandersetzung Schule


Ich denke, dass mir die Schule vor allem in den ersten 8 Jahren sehr viel ermöglicht hat. Ich war in einer Ganztagesvolksschule, die sowohl normalen Unterricht hatte, als auch viele Themenprojekte und Ausflüge. Ich bin immer gerne in die Schule gegangen und hatte sehr liebe Lehrerinnen. Das Gymnasium war natürlich eine Umstellung für mich, zum ersten Mal musste ich Hausaufgaben machen und hatte nur noch bis Mittag Schule. Allerdings ist mir diese Umstellung ziemlich leicht gefallen und ich habe mich auch schon nach einigen Tagen in der Schule, die am Tag der offenen Tür für mich noch ein „Labyrinth“ war, ziemlich schnell zurecht gefunden. In der Oberstufe wurden die Projekte und Exkursionen immer seltener, was ich ziemlich schade finde, da man zumindest zum Teil mit Praxisbezug lernen sollte. In der Schule habe ich mir Grundwissen und viel Allgemeinwissen angeeignet, aber auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder  respektvolles Umgehen miteinander habe ich in der Schule gelernt. Welche räumlichen Möglichkeiten ich nicht hab bzw. hatte, die ich gern gehabt hätte sind vor allem Freiluftklassen, da ich denke, dass man draußen viel lieber lernt als immer in einen geschlossenen Raum. Auch gerne hätte ich in der Unterstufe die Holfanlagen für die Pausen genützt, was damals aber noch gar nicht möglich war. Außerdem fehlen in unserer Schule Rückzugsorte bzw. Freizeiträume, die man zum Beispiel in den Freistunden nutzen kann.
Wenn ich Schule neu gestalten bzw. ändern könnte, würde ich wahrscheinlich den normalen Unterricht beibehalten, allerdings auch mehr Projekte und praktische Stunden einbauen um eine Abwechslung zur Theorie zu haben und sich einige Dinge auch selbst erarbeiten zu können. Außerdem würde ich mindestens eine längere Pause einführen, etwa für eine halbe Stunde um sich zwischen dem Unterricht auch mal etwas länger entspannen zu können. Vor allem in  der Oberstufe wäre es mir wichtig, dass Individualität gefördert wird und dass es vielleicht ein System gibt, in dem man sich wie zum Beispiel in Amerika die Fächer selber aussuchen kann, um so mehr Fächer zu haben, die einen interessieren und Fächer, von denen man genau weiß, dass man sie nie wieder in seiner Zukunft brauchen wird nicht , nicht besuchen muss. Was die Raumgestaltung betrifft, wären, wie schon erwähnt, mehr Freizeit- bzw. Rückzugsräume und Freiluftklassen eine gute Idee. Außerdem sollten die Klassen größer sein um diese durch z.B.: Couches schöner gestalten zu können.


Selbstbeurteilung: 


1. Beurteilungsraster


Video und Kommentar: Sehr ausführlich
Beurteilung Projekt Bildungscampus: Sehr ausführlich
Persönliche Auseinandersetzung Schule: Sehr Ausführlich


2. Persönlicher Kommentar: 


Ich habe diesen Arbeitsauftrag gewählt, da ich das Projekt Bildungscampus Sonnwendviertel sehr interessant fand und sehen wollte, welche Vor- und Nachteile es gegenüber anderen Schulen gibt. Ich fand es sehr interessant, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

1 Kommentar:

  1. Liebe Tanja,
    Ich finde auch, dass du sehr ausführlich gearbeitet hast und man merkt, dass dich die Bearbeitung auch interessiert hat. Du hast sehr in die Tiefe gegangen und hast viele wichtige Aspekte gut analysiert. Besonders interessant zu lesen für mich war der Teil über deine persönliche Schullaufbahn. Super gemacht!

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