Sonntag, 29. März 2015

American Dream - Bernhard Böhm

Teil 1: Film -Pursuit of Happiness 


Weshalb habe ich diesen Film gewählt?

Meine Wahl fiel auf den Film "Pursuit of Happiness", da er meiner Meinung nach sehr gut zum Arbeitsauftrag passt, weil er auf einer wahren Begebenheit basiert. Weiters gefällt mir der Film, unter anderem wegen der äußerst überzeugenden schauspielerischen Leistung von Will Smith, persönlich sehr gut.


Handlung: 

Chris Gardner (gespielt von Will Smith) lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in San Francisco. Er arbeitet als Handelsvertreter, ist allerdings alles andere als erfolgreich. Aufgrund finanzieller Probleme wird der Protagonist von seiner Frau verlassen, wodurch er und sein Sohn auf sich alleine gestellt sind. Um seinem Kind eine aussichtsreichere Zukunft zu ermöglichen, begibt sich Chris Gardner auf die Suche nach einem aussichtsreicheren Beruf. Schlussendlich beginnt er ein sechsmonatiges unbezahltes Praktikum bei einer Investmentbank, mit der Aussicht einer Fixeinstellung. Allerdings müsste er dafür einer der absolut besten Kandidaten sein und dem Praktikum dementsprechend sehr viel Zeit widmen, wobei er aufgrund der immer noch vorhandenen Geldsorgen gezwungenermaßen nebenbei noch als Handelsvertreter arbeitet. 
Wegen Mietschulden wird die Kleinfamilie jedoch delogiert und nach kurzem Aufenthalt in einem Motel landen der Vater und sein Sohn gar auf der Straße. 
Chris Gardner gibt dennoch nicht auf und erhält am Ende des Films eine Fixeinstellung bei der Investmentbank. Außerdem erfährt man zum Schluss, dass der Vater später sein eigenes Unternehmen gründet und dadurch zum Selfmade-Millionär wird. 


Besondere Szenen: 


Eine der wohl berührendsten Szenen des Films ist jene, in welcher Vater und Sohn auf einer U-Bahn-Station-Toilette übernachten müssen. Chris Gardner und sein Kind stehen vor dem absoluten Abgrund und die Situation scheint aussichtslos. Ich denke, dass die Szene den Kontrast zwischen erfolgreicher Karriere und dem Ruin sehr gut darstellt und den American Dream verkörpert, da der Vater sich nicht unterkriegen lässt und seine harte Arbeit schlussendlich doch belohnt wird. 

Eine weitere wichtige Szene des Films ist meiner Ansicht jene, in welche Chris Gardner und sein Sohn Basketball spielen. Nach dem der Sohn von seinem Traum Basketballprofi zu werden berichtet, entmutigt ihn sein Vater. Daraufhin ist der Bub gekränkt und hört auf zu spielen. Anschließend folgt wohl die bekannteste Aussage von Chris Gardner im Film, welche wie folgt lautet: 

"Lass Dir von niemanden je einreden, dass Du was nicht kannst. Auch nicht von mir. Ok? Wenn Du einen Traum hast, musst du ihn beschützen. Wenn andere was nicht können, wollen sie dir immer einreden dass du es auch nicht kannst. Wenn Du was willst, dann mach es. Basta.".


Diese Szene beschreibt den American Dream meiner Ansicht nach perfekt, nämlich, dass meine seine Träume durch harte Arbeit verwirklichen soll, sich dabei nicht unterkriegen lassen darf und schlussendlich für den Aufwand belohnt wird.   


Bediente Klischees: 


Meiner Meinung nach geht der Film beziehungsweise die Geschichte sogar noch weiter als der Spruch: "Vom Tellerwäscher zum Millionär", da der Protagonist faktisch nicht VOR dem Abgrund steht, sondern bereits am absoluten Tiefpunkt angekommen ist (vgl. Szene U-Bahn-Toilette).

Außerdem zeigt der Film meiner Ansicht nach, dass der American Dream für jeden möglich ist. Sogar ein obdachloser, schwarzer, alleinerziehender Vater kann durch konsequente Arbeit zum Selfmade-Millionär werden.


Vergleich mit Österreich: 


Ich persönlich glaube nicht, dass das Schicksal von Chris Gardner in Österreich möglich gewesen wäre, da die Extrema (Kind muss auf U-Bahn-Toilette schlafen beziehungsweise aus Nichts zum Multi-Millionär werden) in Österreich sehr unwahrscheinlich bis illusorisch sind. Auf der einen Seite wäre die (finanziell gesehen) problematische Lage des Protagonisten aufgrund von Sozialhilfen etc. wohl nicht in einem solch heftigem Ausmaß möglich, auf der anderen Seite wäre der Weg zu den Millionen wegen Restriktionen bei der Unternehmensgründung wohl um einiges steiniger gewesen (Chris Gardner gründete bekanntlich sein eigenes Unternehmen).


Teil 2: 


1. Bild: 


                                           http://bit.ly/1ypuVVs

 
Die Abbildung zeigt eine Hand der "corporate overlords", welche die Mittelschicht, die durch mehrere Hunde dargestellt wird, mit einem spröden, bröckelnden Kochen ("crumbling American Dream") lockt.

Meiner Ansicht nach soll dieser Cartoon das "Märchen" des American Dream darstellen. Die Mittelschicht hofft, glaubt oder ist sie gar überzeugt davon, dass sie durch harte Arbeit zu Reichtum erlangen kann beziehungsweise wird. Diesen Irrglauben macht sich die Oberschicht allerdings zunutze und gibt der Mittelschicht noch mehr Hoffnung (dargestellt durch den Knochen). Dieser Arbeitseifer nützt jedoch nur der Oberschicht, da ein Aufsteigen nicht möglich ist und es sich um leere Versprechungen hält (bröckelnder Knochen). Daher ist die Oberschicht der einzige Profiteur der Illusion des American Dream.


2. Bild:



                                          http://bit.ly/19gX6Q9


Die Abbildung zeigt die Vermögensverteilung innerhalb der US-amerikanischen Bevölkerung anhand der Landkarte. 1% der Amerikaner besitzt grob geschätzt 1/3 des gesamten Vermögens. Ein weiteres Drittel besitzen 9% der Bevölkerung. Die weiteren 90% der amerikanischen Bevölkerung besitzen das letzte Drittel des Vermögens. 

Das Bild zeigt eindeutig, dass eine enorme Ungleichheit innerhalb der amerikanischen Bevölkerung besteht. Ich persönliche leite daraus ab, dass zuallererst keine Chancengleichheit herrscht. Außerdem verstärkt diese Abbildung den Eindruck, welchen ich aus dem ersten Cartoon gewann, nämlich dass der Reichtum einer kleinen Minderheit (Oberschicht) auf dem Rücken bzw. der Arbeit von der großen Mehrheit (Mittelschicht) basiert. 

Diese beiden Impressionen (keine Chancengleichheit beziehungsweise der "Kastenkonflikt") stehen im argen Gegensatz zur klassischen Vorstellung des American Dream.

 

Vergleich Teil 1 & Teil 2: 


Kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse aus Teil 1:


In den USA ist karrieretechnisch alles möglich, sofern man konsequent genug arbeitet. Es existieren keine Grenzen und jeder kann den American Dream realisieren. 


Kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse aus Teil 2: 


Der American Dream ist lediglich eine Illusion, die den Wohlstand der Oberschicht sichert. Außerdem lassen die enormen Vermögensunterschiede innerhalb der amerikanischen Bevölkerung vermuten, dass keine Chancengleichheit herrscht beziehungsweise nicht jeder Selfmade-Millionär werden kann. 


Eigene Meinung: 


Ich persönlich denke, dass es in den USA größere Karrierechancen als zum Beispiel in Österreich gibt. Allerdings bin ich der Ansicht, dass der uneingeschränkte, traditionelle American Dream nicht der Realität entspricht. Die enormen Vermögensunterschiede innerhalb der US-amerikanischen Bevölkerung lassen außerdem vermuten, dass keine Chancengleichheit herrscht und der Wohlstand der Oberschicht auf der harten Arbeit der Mittelschicht basiert.  



Beurteilungskriterium
Abstufungen
Traileranalyse
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Bildrecherche und Kommentar
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig
Gegenüberstellung Teil 1 und Teil 2
sehr ausführlich
ausführlich
ausreichend
minimalistisch
zu wenig

Persönlicher Kommentar: 

Mir hat das Thema gut gefallen, da ich mich für die Faszination des American Dream sehr interessiere und diese in heutigen Medien eigentlich omnipräsent ist. Ich denke, dass ich den Arbeitsauftrag gut erfüllt habe.


2 Kommentare:

  1. Lieber Berni,

    Ich habe mir deinen Post zum kommentieren ausgesucht, da ich den Film "Pursuit of Happiness" auch kenne und sehen wollte, wie du diesen in Verbindung mit dem American Dream verbindest.

    Ich bin auch der Meinung, dass sich der Film gut dafür eignet, um diese Faszination zu beschreiben. Ich fand deine Inhaltsbeschreibung passend und deine Interpretation dazu hat mir sehr gefallen. Vor allem hast du sehr gut beschrieben, dass in dem Film der Anschein erweckt wird, dass es jeder "Vom Tellerwäscher zum Millionär" schaffen kann, besonders, da er ja auf wahren Geschehnissen beruht. Auch dein Vergleich zu Österreich fand ich gut, und auch hier, deckt sich meine Meinung mit deiner damit, dass ich auch denke, dass es in Österreich sicher viel schwerer ist, so schnell so tief abzustürzen (vor allem mit Kind) und es aber auf der anderen Seite dafür auch schwerer ist, sich so schnell etwas aufzubauen und so hoch aufzusteigen, was natürlich daran liegt, dass Österreich im Gegensatz zu Amerika ein Sozialstaat ist.

    Deine gewählten Bilder, beschreiben meiner Meinung nach sehr passend, wie der "American Dream" in Wahrheit ausschaut. Auch hier finde ich deine Beschreibungen sehr gut und auch die Interpretationen sind wahrheitsgetreu.

    Zuletzt möchte ich noch sagen, dass mir sehr gut gefällt, dass dein Teil 1 eigentlich dass komplette Gegenteil vom Teil 2 aussagt. Also, dass der Film die Illusion des AD zeigt, dass es jeder schaffen kann hoch aufzusteigen und die Bilder allerdings die "traurige" Realität davon zeigen, und zwar dass nur sehr wenige von dem American Dream profitieren. Deine persönliche Meinung deckt sich ziemlich mit der Interpretation des zweiten Teils, was ich sehr passend finde. Auch ich denke, dass der American Dream dazu da ist, dass alle Menschen brav in ihren "Hamsterrädern" weiterlaufen.

    Im Großen und Ganzen finde ich, dass du sowohl die Illusion als auch die Realität des American Dreams mit dem Film und den Bildern sehr gut beschrieben hast und es eigentlich nichts an deinem Blog zum aussetzen gibt.

    Tanja

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  2. Lieber Berni,
    Auch ich finde, dass dir dein Beitrag sehr gut gelungen ist! Der Film ist sicherlich ein Paradebeispiel für das Thema, die Tatsache, dass das Ganze auf wahren Tatsachen beruht, macht ihn noch authentischer...! Auch die Auswahl der Cartoons finde ich sehr gut gelungen, die werde ich, glaube ich, in mein Reportoir aufnehmen ;-)! Super gemacht!

    Liebe Tanja, super Kommentar!

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